Bernhard Jenni vor seinem Hof in Frommengärsch

Jenni / Jenny

Die Familie Jenni (Jenny) ist die Stammlinie meiner Großmutter mütterlicherseits. Die Familie ist eine alteingesessene Walserfamilie und kam vermutlich im Zuge der Walserwanderung im Mittelalter vom Wallis über das Prättigau nach Vorarlberg ins Friesental (Großes Walsertal).

Namensherkunft

Allgäuer führt in seinem Buch Ethymologisches Familiennamenbuch Rankweil (2017, S. 210) folgendes aus, dass es sich bei Jenny / Jenni als Familienname um die walserische Kurzform des Vornamens Johannes handle.

Meine Ahnenreihe

Meine Großmutter Elvira Kellner, geb. Jenni, wurde Ende der 1950er Jahre in Bludenz (Vorarlberg) geboren und wuchs in Schlins auf dem elterlichen Bauernhof auf. Sie heiratete den aus Thüringen stammenden Konrad Wilhelm Kellner. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor.

Bernhard Jenni Senior, mein Urgroßvater, wurde am 19. Mai 1920 auf dem elterlichen Hof in Valentschina (Ortsteil von Blons) geboren und notgetauft. Bis 1938 arbeitete Bernhard in der Landwirtschaft zuhause oder hatte sporadisch Arbeit im Tal, wie zum Beispiel beim Bau des Güterwegs nach Faschina. 1939 wurde Bernhard Jenni in die Wehrmacht eingezogen und er musste sich nach Wien-Schwechat begeben. In Schwechat war er Gefreiter der Luftwaffe. Während seiner Zeit in Schwechat lernte er meine Urgroßmutter Helene „Heli“ Weixelbaum (1922-2007) kennen. Das Paar heiratete am 21. Juni 1941 in Schwechat und lebte dort auch noch ein paar Jahre. Die Ehe brachte 10 Kinder hervor, wovon alle das Erwachsenenalter erreichten. Um 1944 zogen sie nach Blons auf den Hof von Bernhards Mutter, allerdings übersiedelten sie dann recht rasch nach Nenzing zu Bernhards Schwester Bernadette. Um 1950 zogen sie in die Parzelle Latz oberhalb von Beschling, zu dieser Zeit arbeitete Bernhard bei der Wildbachverbauung. Dort lebten sie bis 1961, dann ließen sie sich schließlich in Schlins nieder. Bernhard kaufte den Hof mit der Hnr. 84 in der Parzelle Frommengärsch. Neben seiner Tätigkeit als Landwirt arbeitete er auch in der Brauerei Frastanz.
Mitte der 1980er Jahre brannte der Hof in Schlins ab, jedoch wurde dieser wieder aufgebaut. Bernhard verstarb am 21. Juni 1988 in der Lungenheilstätte Gaisbühel an Lungenkrebs. Am 21. Juni 1988 wurde er auf dem Friedhof Schlins beigesetzt.

Bernhard und Helene Jenni, geb. Weixelbaum

Mein 2-facher Urgroßvater, Augustin Jenni, wurde am 14. Jänner 1871 in Valentschina geboren und am selben Tag in Blons getauft. Das Sakrament der Firmung empfing er am 30. Okober 1883 in Sonntag von Dr. Simon Aichner. Am 11. Jänner 1904 heiratete in der Pfarre Rankweil-Berg die aus Tschagguns stammende Katharina Walter (1884-1966) vulgo Gassana. Aus der Ehe gingen 13 Kinder, die das Erwachsenenalter erreichten, hervor. Gerüchten zufolge soll Katharina selbst angegeben haben 21 Mal schwanger gewesen zu sein. Zuvor, im Jahre 1901, erkaufte sich Augustin die Anteile des Hofes von seinen Geschwistern. Bis auf eine Tochter verließen alle Kinder das Tal und siedelten sich überwiegend im Walgau und Rheintal an. Lediglich ein Sohn, Hermann Jenni, zog nach St. Johann im Pongau. Augustin starb am 23. März 1926 zuhause in Valentschina aufgrund einer Lungenentzündung.

Familienfoto Jenni – aufgenommen vor 1958 in Valentschina
1. Reihe (vorne) v. l.: Katharina Scheffknecht-Jenni (Walter), Rudolf Scheffknecht
2. Reihe v. l.: Katharina Dünser (Jenni), Frida Honeck (Jenni), Martha Burtscher (Jenni), Florentina Blaser (Jenni), Elisabeth Haller (Jenni), Josef Philipp Jenni, Helene Jenni (Weixelbaum)
3. Reihe v. l.: unbekannt, Aloisia Gringl (Jenni), Elisabeth Jenni (Bertolini), Augustin Alois Jenni, Bernhard Jenni, Hermann Jenni
4. Reihe v.l.: Ernst Burtscher, Arnold Jenni

Franz Anton Jenni, mein 3-facher Urgroßvater, wurde am 30. Jänner 1821 in Valentschina geboren und anschließend in Blons getauft. Er heiratete am 9. April 1868 in der Pfarre Rankweil-Berg die entfernt verwandte Elisabeth Jenni (1838-1887) vom Hüggenhof. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, wovon sechs das Erwachsenenalter erreichten. Sohn Franz Anton (1875-1932) ließ sich im Montafon als Viehhändler nieder. Die Töchter Katharina (1873-1920) und Maria Rosa (1880-1913) blieben ledig und bewirtschafteten eine kleine Landwirtschaft in Röns. Tochter Philomena (1874-1913) war eine verheiratete Frick in Sulz bei Rankweil. Franz Anton wurde am 15. Februar 1886 von einem Stück Holz im Wald erschlagen und verstarb dort.

Blick aufs Blonser Kirchdorf mit Lechquellengebirge im Hintergrund © 2020 Curman Fabio

Mein 4-facher Urgroßvater, Gerold Jenni, kam am 09. April 1793 in Blons zur Welt. Leider ist mir nicht bekannt auf welchem Hof er zur Welt kam. Am 27. Mai 1816 heiratete er in der Pfarre Rankweil-Berg die ebenfalls aus Blons stammende Maria Rosa Müller (1792-1825). Ihr Elternhaus war der Hof an der Gaß (Valentschina 18, Blons 69), welcher Gerold im selben Jahr noch von seiner Schwiegermutter erwarb. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen nur die ältesten drei das Erwachsenenalter erreichten. Der älteste Sohn, Gerold, verstarb als Kaiserjäger an Nervenfieber 1846 in Montagnana bei Padua. Nach Maria Rosa’s Tod heiratete der Witwer die ledige Creszenz Müller aus Fontanella. Aus dieser zweiten Ehe ging noch eine Tochter namens Maria Elisabetha (1827-1860) hervor, die später in Sonntag mit einem Johann Domig verheiratet war. Die Nachkommen von Maria Elisabetha ließen sich im Vorderwald (Langenegg) nieder. Am 20. März 1874 überschreibt Gerold den Hof seinem Sohn Franz Anton. Sechs Tage später, am 26. März 1873 verstarb Gerold. Am 28. März wurde er in Blons beerdigt.

die Lage des Hofes Nr. 69 >> an der Gaß <<
Quelle: mapire.eu

Gerold Jenni, mein 5-facher Urgroßvater, wurde am 24. Oktober 1758 auf dem Oberen Sückenhof in Blons geboren. Er heiratete am 20. April 1789 in Blons die ledige, ebenfalls aus Blons stammende, Maria Christina Nigsch (1764-1821). Diese Ehe brachte zehn Kinder hervor, von denen acht das Erwachsenenalter erreichten. Bis auf Johann Josef Jenni (1791-1856) blieben alle Kinder im Tal. Johann Josef verzog nach Lochau und begründete dort die Lochauer Jenni-Linie. Gerold verstarb am 31. März 1823 in Blons, am 03. April wurde er in Blons beerdigt.

der Obere Sückahof in Blons Valentschina wird heute als Ferienhaus genützt, seit 1695 waren hier Jenni / Jenny am Hof
Foto: Raumplanung/Land Vorarlberg

Mein 6-facher Urgroßvater Gerold Jenni wurde am 18. Oktober 1721 in Valentschina geboren und noch am selben Tag in Blons getauft. Er erhielt das Sakrament der Firmung am 21. Mai 1730 in Sankt Gerold von Nicolaus Nigsch. Am 13. November 1746 heiratete er in Blons die ledige Anna Maria Burtscher (*1722). Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor. Gerold Jenni starb am 24. Jänner 1768 in Oberblons.

die Benediktinerpropstei Sankt Gerold – hier empfing Gerold das Sakrament der Firmung
By böhringer friedrich – Own work, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4104577

Josef Jenni, mein 7-facher Urgroßvater, wurde am 03. März 1695 in Blons getauft. In erster Ehe heiratete er die ledige Maria Studer (ca. 1682 – 1732) aus Blons. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Kurz nach Maria’s Tod heiratete er die aus Blons stammende Maria Barbara Burtscher (1708-1766) am 13. April 1733 in der Pfarre Rankweil-Berg. Diese zweite Ehe brachte nochmals elf Kinder hervor, wovon mindestens acht das Erwachsenenalter erreichten. Zwei Kindern sollte man besondere Beachtung schenken, nämlich zum Einem dem ehemaligen Gerichtsammann von Sankt Gerold, Franz Xaver Jenni (1738-1799). Er war von 1778-1796 Ammann der Herrschaft Sankt Gerold. Im Sterbebuch von Sankt Gerold ist folgendes angemerkt: „vir de religione et patria optime meritus“, das bedeutet soviel wie „Ein in Bezug auf die Religion und das Vaterland äußerst verdienter Mann.“ Zum Anderen muss man auch ein äußerst tragisches Schicksal erwähnen. Tochter Maria Katharina Jenni (1748-1774) kam im Oktober 1774 während des Alpabtriebs zwischen der Alpe Hinterkamm und der Alpe Vorderkamm durch einen Lawinenabgang um. Mit ihr seien 30 Stück Vieh in den Tod gerissen worden. Zwischen den Alpen soll ein Kreuz am Wegrand stehen, das an den Tod von Maria Katharina Jenni erinnert.
Josef Jenni verstarb am 05. August 1762 in Blons und wurde auch dort beigesetzt.

Basilika Rankweil – ein mehrere Jennis kamen hierher um den Bund der Ehe zu schließen
This Photo was taken by Böhringer Friedrich. Feel free to use my photos, but please mention me as the author and if you want send me a message. or (rufre@lenz-nenning.at) , Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung, Liebfrauenberg Rankweil 6, CC BY-SA 3.0 AT

Der Spitzenahne ist Gerold Jenni, mein 8-facher Urgroßvater. Er sei um 1660 geboren, in der Vorpfarre von Blons, Thüringen, gibt sind die Taufmatriken aus dieser Zeit nicht erhalten, darum kann man hier kein genaues Geburts- bzw. Taufdatum feststellen. Er heiratete am 31. Jänner 1694 in Blons die ledige Afra Maria Bickel (1673-1703). Die Ehe brachte vier Kinder hervor, wovon sich nur bei einem das erreichen des Erwachsenenalters feststellen lässt. Gerold Jenni kam laut dem Höfeverzeichnis der Gemeinde Blons 1695 in Besitz des Oberen Sückenhof. Er verstarb am 16. März 1721 in Blons, verm. Valentschina. Es ist angemerkt, dass Gerold ein frommer Mensch gewesen sei.

Fabio Curman

Seit 2017 befasse ich mich mit dem spannenden Thema Genealogie. Im April 2020 hab ich mich dazu entschlossen meinen Blog ins Leben zu rufen.

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